Am 23. November 2019 feierte unsere Partnergemeinde St.Etienne Bérégadougou im westafrikanischen Burkina Faso ihr Gemeindejubiläum zum 25 jährigen Bestehen. Aus dem  Arbeitskreis zur Partnerschaft unserer Pfarrei nahmen Barbara Comtois, Pfarrdechant Manfred Krampe und Manfred Hillebrandt an dem Festgottesdienst und den darum rankenden Feierlichkeiten teil. In unserer Pfarrei feierten wir im Februar dieses Jahres die Altarweihe vor 500 Jahren in St. Lambertus Hoetmar. Da wirken 25 Jahre verschwindend gering. Doch in den Jahren vor der Gemeindegründung von St.Etienne gab es nur einzelne, verstreut angesiedelte christliche Gruppen, aus denen dann die kleine Gemeinde St. Etienne sich bildete und jedes Jahr wuchs und auch heute weiter wächst.

 In der Zeit unseres Aufenthaltes gab es Gelegenheit, die laufenden und abgeschlossenen Projekte in ihrem Bestand in Augenschein zu nehmen.

Festgottesdienst zum Jubiläum

Der Festgottesdienst war sehr gut organisiert und vorbereitet. Auf dem Innenhof des Gemeindezentrums wurde ein gemauerter Altar auf einem betonierten Podest für den großen Festgottesdienst genutzt. An den Tagen vor dem Festgottesdienst waren viele junge Menschen damit beschäftigt, die Spuren der letzten Bautätigkeiten für die das Kirchengelände umgrenzende Mauer zu beseitigen und schließlich die vielen Bänke und Stühle für die 1.200 Gottesdienstteilnehmer aufzustellen. Es war schon beeindruckend wie selbständig die einzelnen Gruppen ihrer Arbeit nachgingen, einschließlich die Gruppe der Köchinnen und Köche im Hof der Pastorat, die das Mittagessen für den nächsten Tag  für mehr als hundert Gäste vorbereiteten. Ein kleines Schwein wurde sogar zerlegt neben den vielen Hähnchen, die im Vorfeld bereits im kircheneigenen Hähnchen Stall gehalten wurden. Es war ein Engagement bei den Menschen, wie wir es bei den Festen unserer Gemeinden erleben, so erst vor einigen Wochen für die 500 Jahr Feier zur Weihe des Altares in St. Lambertus.

Bischof Lucas Sanou von der Diözese Banfora leitete das Pontifikalamt und zelebrierte die Messe zusammen mit fast 40 Priestern aus der Diözese und darüber hinaus. Die hohe Beteiligung an der Messe verdeutlicht die große Akzeptanz des Pastors Martial und seiner beiden Kapläne. Das Pontifikalamt wurde auch vom Staatsfernsehen aufgenommen und gesendet. Die Freude der Menschen war für uns noch über den Tag hinaus im Miteinander aller spürbar.

Kulturabend und Fußballspiel

Am Vortag des Festes wurde nachmittags ein Fußball Pokalspiel ausgetragen. Das Endspiel um den Fußball-Cup der Gemeinde zog Hunderte von Besuchern an. Die Mannschaft der Stadt Bérégadougou spielte schließlich gegen die Mannschaft des kleinen Dorfes Tekeladougou. Kaum zu glauben, aber die Mannschaft des kleinen Dorfes war eindeutig überlegen und gewann recht klar mit einem 1/0 Endstand. Aus der Sicht des Verlierers war natürlich der Schiedsrichter (unser Joseph vom Weltjugendtag 2005) für den Ausgang des Spiels verantwortlich. Der Pokal und die kleinen Geschenke wurden von vielen Ehrengästen und so auch von unserer Delegation am Abend überreicht. Das Spiel wurde von einem Radioreporter kommentiert, so dass eine spannende Atmosphäre herrschte.

Am gleichen Tag wurde im Versammlungsraum des Zentrums CSK ein Kulturabend mit vielen Tänzen und Gesängen verschiedener Kinder- und Erwachsenengruppen gestaltet. Die Freude der Aufführenden war zu spüren und begeisterte die vielen Gäste. Die Qualität der einzelnen Beiträge war auf recht hohem Niveau angesiedelt. Die Freude kam natürlich nicht zu kurz. Beeindruckend war u.a. ein Sketch, in dem sich Jugendliche mit ihrer Frömmigkeitspraxis selbst parodierten.

Eingangsportal

Die das Kirchengelände eingrenzende Mauer war über viele der letzten Jahre hinweg ein Thema, da diese auch eine Voraussetzung für einen möglichen Bau der neuen Kirche ist. Diese Mauer wurde in 2019 von einzelnen Gruppen der Gemeinde in Eigenleistung hinsichtlich Arbeit und Material zu fast drei Vierteln fertig gestellt. Nur das Eingangsportal überstieg schon auch vom Kostenaufwand die Möglichkeiten der Eigenleistung durch Gemeindemitglieder. Durch eine Einzelspende aus unserer Pfarrei konnte nun das Portal mit Rolltoren und darüber angebrachtem Traversal-Schild während unserer Anwesenheit fertiggestellt und in einer kleinen Andacht eingeweiht werden. Die Beschriftung des Schildes enthält ein Bild des hl. Stephanus und auch das Logo unserer Pfarrei St.Bonifatius und St.Lambertus in Freckenhorst und Hoetmar. Die Verbundenheit und Dankbarkeit gegenüber allen, die sich in unserer Pfarrei ideel und materiell unterstützend einbringen, ist somit gleich am Eingang des Kirchengeländes für alle plakatiert.

Kirchbau

Der Grundstein für den Kirchen-Neubau wurde nach dem Pontifikalamt aus Anlass des 25 jährigen Gemeindejubiläums gesetzt. Bischof Lucas Sanou (Banfora) steht hinter dem Vorhaben, war zunächst aber deutlich skeptisch und brachte dies in seiner Ansprache zum Ausdruck („Ich komme nicht mehr zu Grundsteinlegungen, nur noch zu Einweihungen“). Die Finanzierung des Kirchbaus ist offen. Es gibt die Möglichkeit, die Baukosten um etwa die Hälfte zu reduzieren. Bislang waren 220.000 Euro für ein achteckiges Gebäude vorgesehen. Mit der einfacheren Bauweise in Rechteckform lassen sich die Kosten auf  110.000 Euro reduzieren. Pfarrer Martial besteht darauf, dass die Gemeindemitglieder den Neubau mit 5.000 FCFA (7,50 €) pro Familie jährlich unterstützen. Bislang sind erst wenige Spenden eingegangen, allerdings auch einige höhere Summen von Einzelpersonen bzw. der Zuckerfabrik.

Reise 2020

Für dieses Jahr ist eine Fahrt für alle Interessierten geplant im Zeitraum der Herbstferien NRW(12.10-24.10.2020). Pfarrer Martial prägte den Titel der Fahrt: „Burkina Faso entdecken“. So werden wir vermutlich einige Regenschauer bei häufig gemäßigten Sommertemperaturen erleben. Das Land ist in dieser Zeit noch sehr grün, geprägt von den vielen kleinen Ackerbauflächen mit Hirse, Erdnüssen und Hirsepflanzen. Nicht selten wird in dieser Zeit auch das individuell gekochte Hirsebier in Kalabassen (Kürbisschalen) gereicht. Sollten im Vorfeld bestimmte Interessen bestehen, können die Möglichkeiten der Realisierung abgeklopft werden. Sicherlich werden wir die großen Städte Ouagadougou und Bobo Dioulasso besuchen. Welche der Tiere wie Elefanten, Gazellen oder Flusspferde wir zu sehen bekommen ist immer auch vom Safari-Abenteuercharakter geprägt. Die ersten Anmeldungen liegen dem Arbeitskreis vor.

Für den Arbeitskreis
Barbara Comtois und Manfred Hillebrandt

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